Projektablauf

1. We need to talk

Sie haben sich bereits ein wenig auf unserer Seite umgeschaut, sich mit dem Thema „digitaler Zwilling“ vertraut gemacht und wissen welche Leistungen wir anbieten. Wunderbar, dann lassen Sie uns ein wenig mehr über Sie sprechen! In welcher Branche sind Sie tätig, was sind ihre Produkte und Dienstleistungen, welche Zielgruppen sprechen Sie an. Was kann ein digitaler Zwilling für Sie leisten und welche Erwartungen und Wünsche haben Sie an Ihre digitale Repräsentanz? Diese und viele weitere Fragen können wir gerne in einem ersten unverbindlichen Gespräch klären. Hierbei werden wir auch auf die nächsten Schritte eingehen.

2. It’s Your Turn

Sie haben sich entschieden einen digitalen Zwilling (vielleicht auch nur testweise im Test-Paket) erstellen zu lassen? Sehr schön! Dann sind Sie nun an der Reihe! Bevor wir bei Ihnen beginnen, müssen Sie ein paar Vorbereitungen treffen, um Ihre Lokalität im besten Licht erscheinen zu lassen. Räumen Sie alle Bereiche, die gescannt werden sollen, auf und dekorieren Sie diese, falls gewünscht. Überlegen Sie sich an welchen Stellen später Info-Punkte  platziert werden sollten und stellen Sie Produkte ggfs. exponiert auf. Wollen Sie verschiedene Varianten (z.B. Tisch- und Stuhl-Anordnungen), so müssen Sie sich darüber im Vorfeld Gedanken machen. Daneben sollte ausreichend Licht und geringes Publikums-Aufkommen vorherrschen. Denken Sie daran, die Scans erfolgen in 360 Grad einmal um die eigene Achse und erfassen auch die Decke und den Boden aus vielen Blickwinkeln, so dass fast alle Bereiche ihrer Örtlichkeit abgedeckt werden.

3. Yes. We Scan

Los geht’s! Wir sind bei Ihnen eingetroffen und erfassen nun mit einer speziellen 360° Kamera Ihre Lokalität. Je nach System können zusätzlich Infrarot- und Lasersensoren beim Scannen zum Einsatz kommen, um das Umfeld der Kamera in Form von räumlichen Tiefendaten noch genauer zu erfassen und somit Wände, Decken, Möbel später detailreicher im digitalen Zwilling abzubilden. Das aktuell erstelle Bild wird nach seinem Scan an eine App auf einem mobilen Endgerät gesendet und dort zu einem ersten Modell verarbeitet. Hierbei ist vom Scannenden auf die korrekte Platzierung im Modell sowie unerwünschte Objekte und Personen zu achten, bevor die Kamera zwischen 1,5 Meter bis 3 Meter versetzt wird, um weitere Blickwinkel zu erfassen. Vor Ort werden Fenster und Spiegel im Modell markiert. Mit dieser Technik können je nach gebuchtem Paket hunderte Scans erstellt und mehrere 1000 m² in diversen Etagen erfasst werden.

4. Let the Magic happen

Im Anschluss an den Scan wird das resultierende Modell mit allen seinen Daten vom mobilen Endgerät in die Cloud von Matterport geladen. Als nächstes erfolgt die Weiterverarbeitung zum eigentlichen „digitalen Zwilling“ durch Künstliche Intelligenz Algorithmen (CORTEX). Hierbei werden aus Millionen von Scans anderer Objekte die Daten heran gezogen, um Ihren digitalen Zwilling – insbesondere bei nicht optimalen Raumdaten – zu verbessern. Nach ca. 6 bis 24 Stunden liegt ein exaktes dreidimensionales Modell ihrer Räumlichkeiten kombiniert mit einem 360° Rundgang bestehend aus hochauflösenden Panoramen vor, das im nächsten Schritt weiter verarbeitet wird.

5. We make you great (again)

Für das authentische Erlebnis oder zu Dokumentationszwecken füllen wir zusammen mit Ihnen Ihren digitalen Zwilling mit Leben. Sie bestimmen an welchen Stellen bzw. Objekten Info-Punkte platziert und mit welchen Informationen (Text, Bild, Video, Links) versehen werden. Sie sagen uns, welche Blickwinkel des digitalen Zwillings als Highlights hervorgehoben und im Story Telling verwendet werden sollen. Sie haben daneben auch die Möglichkeit zu diesem Zeitpunkt 360° Panoramen und Fotos zu definieren, die Sie aus dem digitalen Zwilling extrahieren und für zusätzliche, z. B. Marketing-Zwecke verwenden möchten. Ferner stehen ihnen auch weitere Leistungen wie die Extraktion von technischen Daten (z. B. Punktwolken), Grundrisse, Intro-Videos, virtuelle Einrichtung, uvm. zur Verfügung. Als finales Produkt erhalten Sie Ihren digitalen Zwilling in Form eines Links, den Sie zur Einbindung auf Ihrer Webseite, zum Teilen in sozialen Netzwerken oder für Virtual Reality Anwendungen nutzen können. Je nach Paket kann der digitaler Zwilling Ihrer Örtlichkeit auf Wunsch auch als Google Street View Ansicht veröffentlicht werden.

6. Oops, we did it again (optional)

Es kommt immer mal vor, dass sich Ihr Sortiment saisonal verändert oder Ihre Einrichtung erneuert wird. Vielleicht sind auch beim letzten Scan Wünsche offen geblieben oder Sie möchten Ihren Zwilling um weitere Features ergänzen. Alles kein Problem. Sollte ersteres der Fall sein, so muss idealerweise kein vollständiger Neu-Scan (Punkt 3) erfolgen, sondern es reicht, spezifische Bereiche in dem Modell auf dem mobilen Endgerät auszutauschen und erneut in die Cloud hochzuladen (Punkt 4). Punkt 5 muss leider erneut durchgeführt werden, wobei in der Summe nicht nochmals der Paket-Preis berechnet werden wird. Vielleicht haben Sie aber auch ein neues Projekt im Sinn, das Ihnen keine Ruhe lässt. Gerne gehen wir den Weg wieder mit Ihnen zusammen.

FAQs – Häufig gestellte Fragen

Welche Kamera-Systeme gibt es?

Am Markt gibt es eine Reihe von 360° Kameras sowohl für den privaten als auch professionellen Bereich. Die Firma Matterport hat zunächst ihre eigene Matterport Pro Kamera (MC200) entwickelt und mit ihrem Service angeboten. Es folgten die aktuellen Modelle Matterport Pro2 (MC250) und   Matterport Pro2 Lite (MC250L). Seit Herbst letzten Jahres (2020) wurde der Service für einige 360° Kameras der Marken Ricoh Theta und Insta360 im Segment bis 1.000 € und im Highend-Bereich für die Leica BLK360 (16.000 €) freigegeben. Im Frühjahr 2021 folgten Apple IPad und IPhone Produkte, wobei der LIDAR Scanner (Erfassung Raumdaten) in den Spitzenprodukten unterstützt wird. Die Qualität des digitalen Zwillings ist stark von Spezifika der eingesetzten Kamera abhängig, wobei im professionellen Bereich insbesondere die Ricoh Theta Z1 , Matterport Pro2 und Leica BLK360 eingesetzt werden. Ein erster Start kann mit der Kamera Ricoh Theta SC2 (ca. 270 €) oder dem IPhone (min. 6S bzw. iOS 13.0) erfolgen.

Wie exakt kann ein Matterport Zwilling sein?

Matterport gibt die Genauigkeit der 3D-Scans in Abhängigkeit der Kamera-Klassen an. Für 360° Kameras von wird eine Genauigkeit von 4 bis 8 Prozent erreicht. Die Matterport Pro2 mit ihren Infrarot-Sensoren liegt bei einer Genauigkeit von 1 %  und im Highend-Bereich können mittels der Leica BLK360 und ihrer Lasertechnologie Genauigkeiten um 0,01% erzielt werden.

Muss die Erfassung des digitalen Zwillings am Stück mit derselben Kamera erfolgen?

Nein! Für die Erfassung des Matterport Modells wird die Matterport Capture App per WLAN mit den jeweiligen kompatiblen Kameras, die den Open Spherical Camera (OSC) 2.x Standard unterstützen, verbunden. Die Daten werden nach jedem Scan an die App übertragen und darin weiterverarbeitet. Daher ist es möglich je nach Stärken und Schwächen der Kameras diese an die jeweiligen Gegebenheiten (z.B. Sonnenlicht und Außenbereich) anzupassen. Technisch ist es möglich die Erfassung des Modells zu pausieren und an unterschiedlichen Stellen wieder aufzunehmen. Solange das Matterport Modell auf dem Gerät mit der Capture-App gespeichert bleibt, kann auch nachträglich ein ReScan bzw. Austausch von gescannten Bereichen oder eine Erweiterung des Modells erfolgen.

Wie groß kann der abgedeckte Bereich im digitalen Zwilling sein?

Grundsätzlich werden ca. 200 Scans pro Modell angegeben, was einer Größe von mehreren hundert Quadratmetern entspricht. Im Kern hängt die Größe des digitalen Zwillings jedoch an zwei wesentlichen Faktoren. Zum einen an der Leistungsfähigkeit des mobilen Endgeräts, sprich am verfügbaren Speicherplatz des genutzten Arbeitsspeichers und an der Schnelligkeit des Prozessors. Hier empfiehlt es sich mit sehr neuen IPads / IPhones (Pro Varianten) zu arbeiten. Seit März 2021 ist die Matterport Capture App auch für Android Geräte verfügbar, allerdings gibt es hier noch keine verlässlichen Aussagen. Zum anderen hängt es ab von der benötigen  Verarbeitungszeit in der Matterport-Cloud (Punkt 4 Projektablauf). Diese wird auf 24 Std. Rechenzeit limitiert und ggfs. abgebrochen. Für die Verarbeitung in der Cloud spielt aber nicht nur die reine Größe in m² eine Rolle, sondern auch der Inhalt der Scans, so dass Freiflächen schneller als komplexe Inneneinrichtungen verarbeitet werden. Der digitale Zwilling der Schule Ljubljana in Slowenien mit einer Fläche von ca. 20.000 m² und ca. 1500 Scans, aufgenommen über 4 Tage, zeigt was praktisch möglich ist. Ebenfalls beindruckend ist der Scan des gesamten Flusskreuzfahrtschiffes Avalon Artistry II® .

Welche Grenzen / Probleme gibt es beim Matterport Zwilling?

Probleme entstehen meist dann, wenn die eingesetzte Hardware an ihre Leistungsfähigkeit gelangt. Neben der zuvor diskutierten Größe des Modells  kann es vorkommen, dass sich aufgrund der Kamera-Ungenauigkeit eine Abweichung von mehreren Metern (insb. beim Scannen größerer Außenbereiche) ergibt. Dies wirkt sich dann aus, wenn zunächst in einer Richtung ein Areal gescannt wurde und man im Anschluss auf eine frühere Anschlussstelle (z.B. 30 Scans zuvor) im Modell trifft und keine exakte Anknüpfung mehr erfolgen kann. Ein anderes Problem kann durch sogenanntes Miss-Alignment (falsche Platzierung) erfolgen, wenn der zugrundeliegende Algorithmus zu wenige Details (z. B. große freie Flächen) oder zu viele identische Details (z.B. monotone lange Flure) erhält. Durch geeignete Scan-Techniken und einigen Hilfsmitteln (z.B. April-Tags – Bodenmarkierungen) lassen sich solche Probleme jedoch vermeiden.

Worin liegt der Unterschied zwischen 3D- und 360° Rundgängen?

Prinzipiell muss zwischen zwei Arten, den 3D Rundgängen und den 360° Rundgängen, unterschieden werden. 360° Rundgänge zeichnen sich durch die Verknüpfung von sphärischen 360° Panorama-Bildern aus. Hierbei werden meist Pfeile oder andere Marker im Bild in einer spezifischen Blickrichtung platziert und bei Klick gelangt man ins verknüpfte Bild. Die Panorama-Bilder müssen sich dabei nicht in unmittelbarer Nähe und Sichtweite zueinander befinden. In 360° Rundgängen spielen 3D bzw. Tiefendaten von Objekten i.d.R. keine Rolle und es wird kein 3D Modell erzeugt. Für 3D Rundgänge und 3D-Modelle muss ein Scan in Sichtweite, meist nur wenige Meter vom Vorherigen entfernt, erfolgen. Darüber hinaus wird versucht alle Bereiche der Örtlichkeit aus allen Blickwinkeln abzudecken, so dass keine Löcher im Modell entstehen und der Betrachter sich später frei im Modell bewegen kann. Technisch liegen ebenfalls 360° Bilder zugrunde, jedoch wesentlich mehr, meist in Kombination mit Tiefendaten aus Infrarot- und Lasersensoren. Diese werden durch entsprechende Algorithmen zu einem 3D-Modell zusammengefügt. Aus einem 3D Rundgang lässt sich ein 360° Rundgang ableiten. Im Fall von Matterport kann so ein Google Street View Rundgang exportiert werden. Weitere Anbieter von 3D-Rundgängen sind GeoCV (nicht mehr offiziell am Markt, jedoch teils als Dienstleistung verfügbar), Benaco Ltd, Metareal, CUPIX, 3DVista, etc.

Gibt es alternative (günstigere) Lösungen für 360° Rundgänge?

Legt man die Annahme zugrunde, dass für 360° Rundgänge wesentlich weniger Aufnahmen / Scans mit ggfs. günstigerer Hardware durchgeführt werden können und man nicht 3D-Daten für die Weiterverarbeitung benötigt, so kann möglicherweise eine günstigere Erfassung der Räumlichkeiten erfolgen.

Bei 360° Rundgängen ist man nicht nur deutlich freier in der Wahl der Kameras, sondern hat ebenfalls die Möglichkeit aus zahlreichen Anbietern, deren Lösungen mit unterschiedlichem Leistungsumfang von kostenlos über cloudbasiert bis hin zu Desktop-Software reichen, zu wählen. Eine sehr gute Übersicht zu 15 verschiedenen Systemen gibt der Australier (engl.) Ben Claremont in diesem Video. Gerne unterstützen wir Sie auch bei der Erstellung ihrer 360° Rundgänge, 360°-Bilder und 360°-Videos.

Wie kann ein Info-Punkt gestaltet sein?

Info-Punkte werden bei Matterport auch MatterTags genannt und können beliebig im 3D-Modell platziert werden. Die Standard-MatterTags sind als farbliche Kreise mit einer Linie zu einem Objekt zu erkennen. Hierbei lassen sich sowohl die Farbe einstellen und somit mit unterschiedlichen Bedeutungen (z. B. spez. Produktkategorien, Informationsarten, etc. ) versehen, als auch die Länge der Linie zum Objekt variieren. Info-Punkte sind über viele Meter und mehrere 360° Panoramen hinweg sichtbar. Sie können mit einer Reihe unterschiedlicher Informationsarten – auch kombiniert – versehen werden. Dies reicht von einem einfachen Beschreibungstext mit Bild und Verlinkung auf eine andere Webseite bis hin zu komplexen Multi-Media Inhalten wie Musik, Videos oder andere digitale Zwillinge. Im Hintergrund wird der Service von embed.ly, einem Dienstleister zur Einbettung komplexer Inhalte in Webseiten, verwendet. Die unterstützen Provider sind hier einzusehen. Dies eröffnet die Möglichkeit seine Info-Punkte sehr detailliert zu gestalten und somit einen sehr authentischen digitalen Zwilling zu erzeugen.

Können Unterschiedliche digitale Zwillinge miteinander kombiniert werden?

Ja, wie in der vorherigen Frage beschrieben, kann dies über die Info-Punkte erfolgen, in welche der weitere digitale Zwilling eingebettet wird. Über eine spezifische URL lässt sich ein genauer Standort im anderen digitalen Zwilling ansteuern. Diese Technik kann bei sehr großen digitalen Zwillingen dazu verwendet werden, um diese in mehrere kleine aufzusplitten und an den richtigen Stellen im Modell zu verbinden. Darüber hinaus können aber auch mehrere kleine Modelle in ein größeres Modell eingebettet werden. Beispielsweise für Laden-Geschäfte in einer Shopping Mall oder Fußgänger-Zone.

Was sind Highlights?

Highlights beschreiben beliebige Bildausschnitte im digitalen Zwilling, auf denen sich i.d.R. für den Betrachter etwas Sehenswertes befindet, auf das der Ersteller aufmerksam machen möchte. Highlights werden analog zu Info-Punkten definiert und erscheinen als Vorschau-Bilder am unteren Rand des 3D-Rundgangs. Beim Klick darauf wird zum jeweiligen Punkt 3D-Rundgang gesprungen und der definierte Blickwinkel eingenommen. Dies kann zusätzlich mit einem automatischen Schwenk kombiniert werden. Über einen Play-Button lassen sich alle Highlights automatisch nacheinander betrachten. Ist als Übergang zwischen den Highlights der Modus „walkthrough“ eingestellt, so wird eine Art Kamera-Fahrt entlang eines definierten Pfades ausgeführt.

Wie können digitale Zwillinge in Social Media verwendet werden?

Matterports digitale Zwillinge lassen sich einfach über den bereitgestellten Link in sozialen Medien teilen. Hierbei werden das Startbild, der Titel und ein Teil der Beschreibung im Post gezeigt und bei Klick in einem neuen Tab geöffnet. Daneben haben Sie die Möglichkeit auch hochauflösende Fotos und 360° Panoramen von beliebigen Scan Punkten aus Ihrem digitalen Zwilling zu extrahieren und diese in Posts zu verwenden. 360° Panoramen werden beispielsweisen in Facebook als solche erkannt und mit dem speziellen 360° Viewer dargestellt. Für Youtube können sowohl Cinematic Videos Ihres digitalen Zwillings oder eigenständige 360° Videos durch uns erstellt werden.

Was geschieht nach Ablauf des inklusiv Hostings?

Um einen nahtlosen Übergang zum bezahlten Hosting und eine ununterbrochene Verfügbarkeit Ihres digitalen Zwillings zu gewährleisten, werden Sie von uns vor Ablauf des Inklusiv-Hostings benachrichtigt. Das bezahlte Hosting ist jährlich im voraus zu bezahlen und kann nur durch schriftliche Kündigung / Pausierung im Vorfeld unterbrochen werden.

Kann ein digitaler Zwilling pausiert werden?

Ja. Sie können nach Ablauf ihres inklusiv Hostings bzw. kurz vor Ablauf eines Hosting-Jahrs auch eine Pausierung Ihres digitalen Zwillings beantragen. Dieser wird in der Matterport-Cloud archiviert und kann zu einem späteren Zeitpunkt reaktiviert werden. Unterjähriges Pausieren ist nicht möglich.

Wo werden die Daten gehostet bzw. kann ich das Hosting selbst durchführen?

Das Hosting erfolgt auf speziellen Servern von Matterport in der sogenannten Matterport Cloud. Mit hoher Wahrscheinlichkeit erfolgt das eigentliche Hosting und die Verarbeitung der Daten in den USA. Für eine schnellere Auslieferung der digitalen Zwillinge in europäische Länder können diese auch auf europäischen Servern gespiegelt sein. Das eigenständige Hosting ist bei Matterport aktuell nicht möglich. Sollte das Voraussetzung sein, so empfiehlt sich alternativ eine 3D Tour auf Basis des Anbieters Benaco oder ein 360°-Rundgang.

Was ist bei einem ReScan zu beachten?

Ein ReScan ihrer Location kann durchgeführt werden, wenn das Original- Modell auf mobilem Endgerät noch vorhanden ist oder über ein Backup wieder hergestellt werden kann. Typischerweise wird dieses auf dem Endgerät in ein zweites Modell kopiert und neu zu scannende Bereiche zunächst gelöscht bevor sie erneut erfasst werden. Hierbei werden teils auch gleiche Bereiche neu erfasst, um der App die Möglichkeit zu geben, die passenden Anschlusspunkte zu finden. Hat sich viel in den neuen Scans verändert, so können diese schwieriger zu finden sein. Im Anschluss wird der ReScan (im Schritt 4) wieder in die Matterport Cloud geladen und zu einem digitalen Zwilling verarbeitet. Dabei müssen alle nachgelagerten Schritte, wie die Erstellung von Info-Punkten und Highlights, erneut durchgeführt werden. Daher kann es bei besonders großen digitalen Zwillingen ggfs. sinnvoll sein, diese in mehrere Zwillinge aufzuteilen und nur in spezifischen jeweils ReScans durchzuführen.

Welche Drittanbieter gibt es und was bieten diese?

Grundsätzlich sind zwei verschiedene Arten von Drittanbietern am Markt; zum einen Software- oder Plattform-Anbieter, die es ermöglichen Ihren digitalen Zwilling in ihre eigenen Dienste einzubinden, und zum anderen den Digitalen Zwilling um zusätzliche Funktionen zu erweitern.

Tendenziell lässt sich ein digitaler Matterport  Zwilling über seinen parametrisierbaren Link in jede Webseite einbetten. Spezifische Branchen-Anbieter (z. B. Immobilien und Ferienhäuser) wie z.B. Immobilienscout24.de ermöglichen die Verlinkung direkt in ihrer Verwaltung, um sie optimal im Inserat zu präsentieren. Für WordPress-Webseiten gibt es mit Matterport Shortcode und WP3D Models spezifische Plugins um digitale Zwillinge mit weiteren Optionen einzubinden.

In der zweiten Kategorie von Drittanbietern werden oftmals die Programmierschnittstellen von Matterport (Matterport SDK) genutzt, um basierend auf dem 3D-Modell ganz neue Funktionen, insbesondere im Bereich Präsentation sowie Virtual Reality und hauptsächlich Augmented Reality, zu ermöglichen:

  • MP/embed: Fügt viele freie und Premium Funktionen, wie z.B. Interaktive Mini Map, Hintergrundmusik, Info-Punkte Verzeichnis, hinzu
  • CAPTUR3D: Fügt kostenpflichtige Extras wie eigene Webseite, Branding, Passwortschutz, eigene URL und Navigations-Menüs hinzu, ermöglicht aber auch das  Virtuelle Einrichten (virtual staging) und bietet mit ARConnect eine eigene Augmented Reality App (beta).
  • ViewAR: Erstellt u.a. auf Basis von Matterport Augmente Reality Apps in den Bereichen Inneneinrichtung (virtual staging), Wand Zeichnungen, Indoor Navigation, GuideBOT und AR Remote Assistance
  • PTC Vuforia: Der Anbieter PTC ist eine strategische Partnerschaft mit Matterport eingegeangen, um mit seiner AR-Plattform Vuforia Augmented Reality Lösungen für Industrie-Anlagen und Fabriken zu ermöglichen.
  • Encircle: Bietet Dokumentations-Software-Lösungen im Restaurations-, Versicherungswesen und für unabhängige Gutachter, die nun auch mit Matterport kompatibel sind.

Welchen Einfluss hat ein digitaler Zwilling auf das Google Ranking meiner Webseite (SEO)?

Durch die Einbindung eines digitalen Zwillings auf Ihrer Webseite können Ihre Besucher*innen Ihre Lokalität nicht nur im Vorfeld schon kennenlernen, sondern verweilen dadurch auch länger auf Ihrer Webseite. Diese Daten werden von Google Analytics gesammelt, wobei eine Steigerung der Verweildauer für Google bedeutet, dass etwas für die Besucher*innen relevantes / interessantes angezeigt wurde. Hierdurch wiederum steigt Ihr Google Ranking und Sie werden weiter oben in der Suche angezeigt.

Daneben bietet es sich auch immer an, aus dem bestehenden digitalen Zwilling einen Google Street View Rundgang zu erzeugen und diesen mit Ihrem Google My Business Account zu verknüpfen. Zum einen ist die Erstellung des Google Street View Rundgangs mit extrem wenig Aufwand aus Matterport möglich und zum anderen hat dies starken Einfluss auf die Verbesserung Ihres Contents und wirkt sich somit unmittelbar positiv auf Ihr Ranking aus. Daneben können Sie sich auch direkt von Ihren Konkurrenten ohne Street View absetzten und analog zum Matterport Zwilling ihre Örtlichkeit direkt in Google Ihren Kunden zeigen.

Was sind die ausgefallensten digitalen Zwillinge?

Neben den klassischen Branchen stößt man hier und da auch auf kuriose und ungewöhnliche Scans. Diese reichen von Gefängnissen, Burgruinen und Höhlen über U-Boote, Transportflugzeuge (747 Tankflugzeug) und Modelleisenbahnen bis hin zu amerikanischen Weihnachtsdekorationen, Circussen oder (Star Trek) Filmkulissen. Außergewöhnlich ist sicherlich auch The Donald J. Trump Presidential Twitter Library

Kann ein digitaler Zwilling im 3D-Drucker ausgedruckt werden?

Als Bestandteil des MatterPak™ Pakets kann eine *.obj Datei heruntergeladen werden, die oftmals auch im 3D-Druck verwendet werden kann und von einigen Druckern verstanden wird. Primär ist diese für die Weiterverarbeitung z.B. in CAD oder anderen 3D Programmen gedacht. Ob die Datei letztendlich gedruckt werden kann, ist nicht eindeutig geklärt bzw. wenn es gehen soll, muss wohl einiges an manueller Bearbeitung zusätzlich erfolgen. Leider ist die Informationslage dazu sehr gering und wir würden uns freuen wenn Sie weitere Informationen beisteuern. Wenn es darum geht, mittels Photogrammetry Objekte eines Raums zu erfassen, so gibt es geeignetere Verfahren als ein Matterport Scan. Gerne können wir uns hierzu austauschen.

Ist Matterport wirklich so Hip und einer der Technologie-Trends 2021?

Das im Jahr 2011 gegründete StartUp hat in den letzten 8 Jahren mehr als 10 Finanzierungs-Runden durchlaufen und dabei mehr als 139 Millionen USD an Fremd-Kapital eingesammelt (Quelle). Während 2018 ca. 14.000 Kunden eine cloud-basierte Mitgliedschaft (SaaS) hatten, stieg die Zahl in 2019 auf 40.000 Kunden und im Jahr 2021 sprunghaft auf über 250.000 Kunden mit  Abonnement an. Hierbei lag der geschätzte Umsatz bei ca. 86 Millionen USD und die Anzahl an digitalen Zwillingen (Spaces) bei ca. 4,4 Millionen im vergangenen Jahr (Quelle). Damit ist Matterport führend in einer der von Accenture benannten Top 5 Technologie Trend-Gebiete im Jahr 2021 unterwegs: Gespiegelte Welt: „Das Potenzial vielseitiger, intelligenter, digitaler Zwillinge“ (Quelle). Das aktuelle Pitch-Deck bzw. die Anleger-Präsentation ist hier zu finden.

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